Show statt Politik

Flüchtlinge strömen in Massen Richtung Europa. Das Show-Programm von Regierungen wird sie nicht aufhalten.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Das Show-Programm von Regierungen wird sie nicht aufhalten.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Flüchtlinge

Das Blaulicht auf den Polizeiautos erhellt die dunkle Nacht, der entschlossene Blick der Beamten signalisiert Durchsetzungskraft. Jetzt wird kontrolliert, an Grenzen und auf Autobahnen, das Innenministerium hat alles im Griff. Das sollen jedenfalls die TV-Bilder zeigen, die schon Sonntagabend gedreht wurden. Die ungarische Regierung will noch deutlich markiger erscheinen. Stacheldraht an den Grenzen zu Serbien werden als Lösung gegen die Flüchtlingsströme verkauft. Und David Cameron, der oft schwächlich erscheinende Premierminister der Briten, hat die Hundestaffeln seiner Polizei verstärkt.

Politik kann schon auch Show sein, aber sie darf nicht dazu verkommen. Der Bericht von Antonia Rados im KURIER am Montag zeigte,dass in den Flüchtlingslagern in der Türkei und in Jordanien das Geld fehlt. Der Unterricht für die Kinder wird eingeschränkt, das Essen reduziert.

Wenn schon vor den Toren Europas geprüft werden soll, wer Asyl bekommt, muss man dafür sorgen, dass es in den bestehenden Lagern wenigstens genug zu essen gibt. Schlepper sind Verbrecher. Gut, dass sie verhaftet werden, aber es werden neue kommen. Blaulicht und Stacheldraht können nur so tun, als würden sie Flüchtlinge abhalten. Gelingen wird das nur, wenn in den Flüchtlingslagern in Nahost ein Überleben möglich ist.

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