Polit-Striptease deckt Blößen gnadenlos auf

HC Straches und Frank Stronachs Wahlkampf mit nackten Tatsachen enthüllt mehr, als die beiden wollen.
Josef Votzi

Josef Votzi

Straches und Stronachs Wahlkampf mit nackten Tatsachen enthüllt mehr, als die beiden wollen

von Josef Votzi

über den Wahlkampf oben ohne

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat einen privaten Schnappschuss zur allgemeinen Entnahme auf Facebook platziert: Braun gebrannt in der Badehose auf Ibiza. Hat das vielleicht damit zu tun, dass Frank Stronach am Tag davor nur in Jeans posierte? Der 80-Jährige wollte demonstrieren, dass sein Oberkörper immer noch fit genug ist, um ihn öffentlich herzuzeigen. Straches politischer Konterschlag per Striptease ist nur ein müder Abklatsch jener Posen, mit denen sich sein Vorbild Jörg Haider einst am Wörthersee inszenierte.

Selbst der schönste braun gebrannte nackte Oberkörper wird nicht reichen, die Blässe und Blößen der Blauen vergessen zu machen. Denn seit Frank Stronach vor einem Jahr auszog, Politiker zu werden, rotiert Straches Protesttruppe am Stand. Aus dem angesagten Sieges-Lauf wurde ein Keller-Duell: Statt um Platz eins müssen die Blauen darum kämpfen, ihren jetzigen dritten Platz gegen die Grünen zu verteidigen.

Raus aus dem Euro; unser Geld für unsere Leut’; allein gegen Die-da-oben-Mafia – die blauen Wahlkampfrenner von gestern nehmen heute auch viele blaue Wähler dem Selfmade-Milliardär eher ab als dem Minimundus-Haider.

Nur die Befeuerung der abgestandenen Ausländer-Phobie bleibt Strache 2013 weitgehend allein. Da hilft aber auch der krampfhafte Versuch, sie neu zu verpacken, nichts. „Liebe deine Nächsten – für mich sind das unsere Österreicher“ , lässt er nun plakatieren – eine verschwurbelte Kopfgeburt, die da und dort nur Kopfweh macht. In 40 Tagen ist Badeschluss im Wahlkampf 2013, der noch immer reichlich lau vor sich hin plätschert. Die ersten schweren Blößen sind aber nicht mehr zu bedecken.

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