Mölzer und die EU – das hat nie gepasst

Der FPÖ-Abgeordnete war immer ein Fremdkörper im EU-Parlament, weil er den Sinn der EU nicht kapierte.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Sogar Marine Le Pen vom Front National hatte sich schon für Mölzer geniert.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Mölzers überfälligen Rückzug

Zunächst ist es gut, dass Andreas Mölzer Österreich nicht mehr im EU-Parlament vertreten wird. Sogar Marine Le Pen vom Front National hatte sich schon für Mölzer geniert. Aber die FPÖ-Spitze hat sich erst von ihm distanziert, als er den Publikumsliebling David Alaba beleidigte. Der unerträgliche Vergleich zwischen der EU und dem Nazi-Reich, das "wahrscheinlich formlos und liberal gewesen sei" , wäre in der FPÖ noch durchgegangen – so wie andere Sprüche, mit denen Mölzer das Verbotsgesetz ausreizte.

Es leben leider immer weniger Frauen und Männer, die uns ihr Schicksal erzählen können, wie sie in einem Konzentrationslager gequält wurden. Umso mehr müssen wir Nachgeborenen dafür sorgen, dass das Wissen nicht verloren geht. Wir tragen keine Schuld. Aber wir wissen, dass überdurchschnittlich viele Österreicher führend an Krieg und Holocaust beteiligt waren und müssen die Verantwortung dafür spüren, dass der Opfer würdig gedacht wird. Und immer gilt: Nie wieder! Die FPÖ ist herzlich eingeladen, das Ihre dazu beizutragen.

ORF III und deutsche Spartensender bringen regelmäßig Dokumentationen, die das Grauen der Nazi-Herrschaft zeigen. Erst diese Woche konnte man sehen, wie Josef Mengele sein medizinisches Wissen missbrauchte und Menschen quälte. Die Filme zeigen die Verfolgung der Juden, die Gaskammern der KZs und die Flüchtlingsströme nach dem Krieg.

Schon wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg saßen Deutsche und Franzosen zusammen, die gegeneinander gekämpft hatten. Ihnen müssen wir dankbar sein und ein Europa bauen, das die Grausamkeiten der Vergangenheit für immer verhindert.

Kommentare