Das Wahljahr 2013 wird wirklich super

Bad News für Apparatschiks, good News für Bürger: In der Politik gilt jetzt das Lotto-Motto: Alles ist möglich.
Josef Votzi

Josef Votzi

In der Politik gilt jetzt das Lotto-Motto: Alles ist möglich

von Josef Votzi

über das Wahljahr 2013

Wird das ganze Jahr 2013 das der ÖVP oder war das schon ihr Halbjahr? Tragen die Wutbürger jetzt am liebsten Grün statt Blau oder gar Frank Stronach? Verzockt die gefallene „rote Gabi“ nach Salzburg auch noch den Kanzler-Sessel für die SPÖ?

Sorry, meine Damen und Herren Parteisekretäre – vier Wahlgänge mit vier überraschenden Resultaten mögen zu Recht Hoffnungen und Fantasien von leidgeprüften Parteisoldaten beflügeln. Für die Bundeswahl im Herbst heißt die Landtagswahlrunde nicht mehr als: Die Nationalratswahl wird weiterhin am 29. September stattfinden – als Schluss- und Höhepunkt des Wahljahrs 2013.

Denn die vier Wahlgänge in Niederösterreich, Kärnten, Tirol und Salzburg haben nur eines gemeinsam: Passt die Person (Pröll), bleiben absolute Mehrheiten selbst gegen acht Herausforderer keine Fata Morgana. Passt die Stimmung, werden auch mehr (Burgstaller) oder weniger (Dörfler) begabte Populisten vom Thron gestürzt. Sind die Alternativen aber noch blässlicher, erhalten selbst schwache Landes-Kaiser wie Günther Platter noch einmal die Chance auf Bewährung.

Parteichefs, die glauben, der Stammwähler wird’s schon schlucken, sind endgültig von gestern. Großparteien wie Salzburgs SPÖ oder Kärntens FPK, die großen Mist bauen, macht der Wähler zu Kleinholz. Macht aber eine Kleinpartei wie die Grünen in Salzburgs Finanzskandal einen guten Kontrolljob, verleiht ihr der Wähler über Nacht Regierungsflügel.

2013 wird nicht das Jahr von Schwarz, Grün, Rot oder Blau – es ist bereits das der wählerischen Stimmbürger: Sie sind im besten Sinn des Wortes unberechenbar geworden – für Meinungsforscher, Meinungsmacher und vermeintlich Mächtige. Das allein schon macht das laufende Wahljahr unwiderlegbar zum Super-Wahljahr 2013.

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