Antisemitismus und dummer Rassismus

Wer Antisemitismus ablehnt, muss auch Rassismus bekämpfen. Das eine hängt mit dem anderen zusammen.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Dass dieser Hass auf Österreich übergreift, ist unerträglich.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Antisemitismus und Rassismus

Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Mond sicher", schrieb Hannah Arendt, geboren als deutsche Jüdin und 1937 geflüchtet, im März 1945 im US-Exil. Und weil wir auf der Erde und in einer bei Weitem nicht idealen Welt leben, taucht der Antisemitismus auch 7 Jahrzehnte nach dem Holocaust in vielen Formen auf. Im Moment dient der Nahost-Konflikt dazu, dass radikale Moslems einen gemeinsamen Feind gefunden haben. Schiiten und Sunniten bekämpfen und ermorden einander in vielen Teilen der arabischen Welt, aber "die Juden" müssen als gemeinsames Feindbild und Ursache für das eigene Unheil herhalten.

Dass dieser Hass auf Österreich übergreift, ist unerträglich. Antisemitische Demonstrationen ausgerechnet auf dem Heldenplatz dürfen nicht stattfinden. Und wenn ein israelischer Fußballklub in Bischofshofen auftritt, muss es doch möglich sein, die Spieler vor radikalen Moslems zu schützen.

"Null-Toleranz gegenüber militantem Islamismus in Österreich" verlangt nun Heinz-Christian Strache. Gut. Aber dann soll der FPÖ-Chef auch Null-Toleranz gegenüber Rassismus jeder Art fordern. Sein Kandidat für den Vizepräsidenten des Wiener Stadtschulrats, Krauss, hat gefordert, Einwanderer mit "türkischem Blut" auszuweisen. Das ist purer Rassismus. "Zwei Asiaten können genetisch weiter voneinander entfernt sein als ein Asiate und ein Europäer", erklärte der Genetiker Markus Hengstschläger im KURIER. Rassismus ist nicht nur unmenschlich, sondern auch dumm. Ein dummer Mensch darf nicht für unsere Schüler verantwortlich sein.

Arendt: "Es ist das Reich der humanitas, zu dem jeder kommen kann aus dem ihm eigenen Ursprung."

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