Der blaue Robin Hood nimmt lieber

Der Fall "Kickl-Back" nährt den Verdacht: Korruption ist in der FPÖ bis heute "part of the game".
Josef Votzi

Josef Votzi

Ob im orangen oder blauen Outfit: Die selbsternannten Robin Hoods nehmen offenbar lieber, als dass sie geben.

von Josef Votzi

über die Ausweitung des Korruptions-Verdachts auf die ganze Kärntner FPÖ

Die Liste der Beschuldigten ist lang, darunter hochoffiziell auch die ganze Kärntner FPÖ. Möglicher Deliktzeitraum: Die Jahre 2005 bis 2013. In der Zeit ist in Kärnten Blau zu Orange und mit Straches Segen wieder zurück zu Blau mutiert. Ob im orangen oder blauen Outfit: Die selbst ernannten Robin Hoods nehmen offenbar lieber, als dass sie geben. Denn die Personen blieben da wie dort die Gleichen. Auf der Liste der Beschuldigten findet sich so mit Uwe Scheuch ein alter Bekannter aus dem Gerichtssaal. Der Kärntner Ex-FPÖ-Landesrat wurde 2012 wegen Bestechlichkeit (Geld gegen Staatsbürgerschaft als "Part of the Game") zu sieben Monaten bedingt und einer Geldstrafe verurteilt.

Die Ausrede, die die Blauen von heute gerne beim-Hypo-Skandal gebrauchen, gilt jetzt auch amtlich verbrieft nicht mehr. Für die mutmaßlich schweren Verfehlungen der Ära Haider & Co in Kärnten ist allein die FPÖ bis heute verantwortlich. Im Fall des "Kickl-Back", bei dem Schwarzgeld im Koffer von der Staatskasse in Klagenfurt in die blaue Parteikasse nach Wien gereist sein soll, droht Straches Truppe das volle Programm von der Geldstrafe bis zur Haftstrafe. Das Urteil des Wählers bleibt abzuwarten. So lange das Versagen der Regierenden von heute die Sünden der Regierenden von gestern überlagert, wird es weiter nur beim bloßen Naserümpfen über die Kärntner Sumpfblüten bleiben.

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