Integration – ja, sicher, aber bitte sehr schnell

In Belgien und Frankreich ist der Islamismus genau so zu bekämpfen wie in Syrien. Und inzwischen auch bei uns.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Ja, sicher, aber bitte sehr schnell.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Integration

Bomben fallen auf Stellungen des IS in Syrien, das russische Parlament diskutiert gar den Einsatz von Bodentruppen. Das wird einige Terroristen das Leben kosten, auch Zivilisten werden sterben. Endgültig zerstören wird man den IS nicht, vor allem nicht das Vorhaben, ein totalitäres Gewaltsystem unter dem Namen des Islam zu verbreiten. Mao Tse-tungs kleine Guerilla-Truppe hat schwere Bombardements überlebt, weil sich die Revolutionäre wie "Fische im Wasser" bewegten, wie er später schrieb, also Rückhalt in der Bevölkerung hatten. Das hat der IS in manchen Städten Syriens und des Irak. Und auch in Städten Europas.

Der algerische Schriftsteller Boualem Sansal spricht in der FAZ von einer "desorientierten Jugend, der der Islam Visionen, politisches Engagement und Moral bietet. Wenn dann noch Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung dazukommen, schlage "die Stunde der Islamisten." Und der algerische Autor Fewzi Benhabib erlebt jetzt in St. Denis bei Paris, mitten in Frankreich, genau den intoleranten Islamismus, vor dem er vor 21 Jahren geflohen ist, wie er in der Zeitschrift Marianne schreibt.

Es ist richtig, dass viele Menschen, die jetzt zu uns kommen, vor dem islamistischen Terror fliehen. Aber wenn sie bei uns nicht integriert werden, wird spätestens die nächste Generation für diesen Wahnsinn ansprechbar sein. Wir müssen schnell aus St. Denis, Molenbeek und anderen Zentren lernen, wo irre Heilsversprechen als Rezept gegen den sozialen Abstieg angeboten werden. Integration braucht beides: Angebote für Zuwanderer und gleichzeitig scharfe Kontrollen von islamischen Kindergärten, Schulen und Moscheen. Da wurde schon einiges versäumt, aber es ist noch nicht zu spät.

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