Gegen Hass im Netz – und auch anderswo

Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Der Hass im Netz ist ein neues Phänomen. Strafen sind wichtig, aber nicht der einzige Weg, ihn zu bekämpfen.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Hasskommentare im Internet

Rund 1,6 Milliarden Menschen finden über Facebook Freunde, teilen Fotos und Informationen. Das US-Unternehmen verfügt über eine Machtkonzentration, die es im Journalismus nie gab. Die Führung von Facebook nützt das, um weltweit viel Geld zu verdienen. Aber die Kontrolle darüber, ob die Gesetze eingehalten werden, überlässt sie staatlichen oder privaten Institutionen. Leider sind Facebook und viele andere Seiten im Internet Schauplatz von Mobbing und Lautsprecher von Hassbotschaften aller Art geworden.

profil und der KURIER haben deshalb mit einer Aktion "Gegen den Hass im Netz" begonnen. Wir wollen aufklären, aber wir zeigen auch Personen an, die über unsere Website, Facebook oder andere soziale Medien zu Hass und zu Straftaten aufrufen. Journalisten, Politiker und andere Personen, die öffentlich auftreten, müssen Kritik und vielleicht auch Schmähungen ertragen, Hass aber nicht. Wenn ein Flüchtling ein Verbrechen begeht, dann muss darüber berichtet werden, doch Aufrufe, alle Flüchtlinge sollten ertrinken oder anders zu Tode kommen, akzeptieren wir nicht. Das gilt natürlich auch für Hassaufrufe von Linken oder Islamisten, die durchs Netz geschickt werden. Es müssen endlich alle begreifen, dass das Internet eben nicht ein Stammtisch ist, wo man seine Wut ablässt, sondern eine riesige Öffentlichkeit bietet.

In Deutschland gab es eine Razzia gegen Neonazis, die über Facebook agierten. Gut so. Aber oft beginnt es mit Webseiten, wo Unwahrheiten, etwa über Flüchtlinge oder Politiker, verbreitet werden. Dort lebt die Lügenpresse, nicht in Zeitungen, die sich, wie der KURIER, täglich auf ihrer Website offen der Diskussion stellen. Auf kurier.at findet diese statt. Ohne Hass ist jeder willkommen.

Kommentare