Die Pensionsdebatte – bald ein Luxusproblem

Wer über sichere Pensionen reden will, muss dafür die Grundlagen schaffen: Ein innovatives Österreich.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Wer über sichere Pensionen reden will, muss dafür die Grundlagen schaffen.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Innovationen

Was wird aus Österreich? Die KURIER-Serie über Österreich im Jahr 2030 bringt uns regelmäßig positive Reaktionen. Noch besser wäre es, wenn endlich auch die Politik reagieren würde, etwa zu diesem Satz von Infineon-Chefin Sabine Herlitschka im gestrigen KURIER: "Wir reden schon seit Jahren über Bildung und nötige Reformen. Ich verspüre ganz wenig Begeisterung, die x-te Diskussion zu führen. Wir müssen endlich konkret umsetzen, was moderne Bildung und Lernen im 21. Jahrhundert heißt." Für die ÖVP heißt das offenbar, die Debatte über die Macht der Länder im Bildungsbereich fortzusetzen. Kein Wunder, dass da sogar eine erfolgreiche Firmenchefin resigniert. Wenn in unserem Land nicht schnell die Ausbildung verbessert wird, und wenn wir weiter zu wenig Geld in die Forschung investieren, dann werden wir uns auch Debatten über sichere Pensionen ersparen können. Diese wird ganz sicher niemand mehr finanzieren können.

Aber solange wir uns den Luxus einer Pensionsdebatte noch leisten können, müssen wir auch diese anders führen. Längeres Arbeiten wird notwendig sein, aber ältere Menschen werden nur einen Arbeitsplatz bekommen, wenn die Sozialpartner die Kollektivverträge ändern. Steigende Einkommen durch schlichtes Älterwerden passen nicht mehr. Die Jungen müssen mehr verdienen, die Kurve der Lohnsteigerung muss dafür flacher werden. Als Übergangslösung muss der Staat Betriebe unterstützen, die ältere Arbeitnehmer beschäftigen. Das könnte sich der Staat locker leisten, wenn die unüberschaubaren Bund-Land-Vielfachförderungen, ein österreichisches Kuriosum, abgeschafft würden.

So viele Reformen auf ein Mal? Schön wär’s.

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