Der Westen muss den Opfern der IS helfen

Die Drohungen radikaler Islamisten klingen absurd. Aber die Mörder müssen gestellt und verfolgt werden.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Diese Radikalen lassen uns keine andere Chance.

von Dr. Helmut Brandstätter

über den Umgang mit IS

Der britische Autor Frederick Forsyth beschreibt in seinem Roman "Die Todesliste" die Jagd eines amerikanischen Offiziers nach einem islamistischen Hassprediger, der seine Botschaften über das Internet verbreitet. Die Jagd wird zu einer weltweiten Verfolgung von radikalen Moslems, wobei Forsyth fast prophetisch die somalischen Al-Shabaab-Milizen beschreibt, die im Vorjahr – kurz nach Erscheinen des Buches – in einem Einkaufszentrum in Nairobi ein Blutbad anrichteten, bei dem 68 Menschen starben.

Das Buch sucht eine Antwort auf die Frage, woher dieser riesige Hass der Islamisten kommt. Ein islamischer Gelehrter meint, diese Radikalen würden alles hassen, was anders ist. Soziale Probleme, wie etwa im Gaza-Streifen, seien nur eine Ausrede. Wenn diese Theorie stimmt, ist die Bekämpfung der Islamisten fast aussichtslos. Tatsächlich leben ja plötzlich radikalisierte Attentäter nach außen hin zufrieden im Westen. Sie glauben den irren Predigern, die einen islamischen Staat im Diesseits und Allahs Dank im Jenseits versprechen.

Der Autor Hamed Abdel-Samad meint, nur eine radikale Bekämpfung im Nahen Osten und bei uns könnte extremistische Gruppen wie die IS stoppen. In Frederick Forsyths "Todesliste" agieren die amerikanischen Geheimdienste – sehr realitätsnah – mit modernster Technik. Rund um den Erdball wird jeder durch Drohnen abgehört, der sich verdächtig gemacht hat, Raketen werden punktgenau platziert und harte Jungs à la James Bond erledigen den Rest.

Der Westen muss bedrohte Menschen schützen – auch mit Methoden, die uns eigentlich zutiefst zuwider sind. Diese Radikalen lassen uns keine andere Chance.

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