Das Kulturerbe der gesamten Menschheit

Die internationale Gemeinschaft reagiert endlich auf die Zerstörungen durch die IS-Terroristen.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Die internationale Gemeinschaft reagiert endlich auf Zerstörungen durch die IS.

von Georg Leyrer

über den Kampf für das Kulturerbe

Angesichts der medienwirksam verkauften mörderischen Gräueltaten der Terrorgruppe IS verkommt es meist zur Randnotiz. Und dennoch ist es eine Katastrophe: Die IS-Fanatiker führen einen zerstörerischen Feldzug gegen das Kulturerbe der Zivilisation. Jahrtausendealte Kunstwerke, religiöse Objekte und geschichtliche Zeugnisse werden vernichtet oder geplündert, Manuskripte, Fresken, Statuen, Bilder.

Und zwar in der Wiege der Zivilisation, dort, wo die Menschheit zur Menschheit wurde.

Zusätzlich tragisch ist: Schon während der vergangenen Golfkriege kam es zu großflächigen Plünderungen und Zerstörungen an den Kulturschätzen des Irak.

Jetzt – endlich – regt sich vielfältiger Widerstand. Italien verlangt die Einrichtung einer UN-Blauhelm-Truppe für den Schutz des Kulturerbes. Die UNESCO fordert, die Terroristen wegen der Zerstörungen als Kriegsverbrecher zu verfolgen. Der Irak verlangt Luftschläge, um die IS-Terroristen an der Zerstörung noch intakter Stätten zu hindern. Das sind notwendige Appelle – mehr aber derzeit noch nicht. Aber es gibt auch mehr als Lippenbekenntnisse: Freiwillige versuchen, wie einst die "Monuments Men" im Krieg gegen NS-Deutschland, Kunstwerke in Syrien aktiv zu sichern und zu schützen. Frankreich schickt Experten des Louvre in den Irak, um die dortigen Archäologen zu unterstützen. Und Wissenschafter erwecken in Eigeninitiative zerstörte Objekte zumindest digital wieder zum Leben.

Das Ausmaß dieser Kultur-Tragödie ist noch unabschätzbar. Aber es darf nicht sein, dass diese Terroristen in die Geschichte eingehen – als diejenigen, die die Menschheit der Zeugnisse ihrer ersten Hochkultur beraubten.

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