So ein Theater

Alle Jahre wieder. Marine Le Pen war zwar nicht angesagt. Aber Rechtspopulisten, Burschenschafter, Freiheitliche aus dem In- und Ausland tanzten vergnügt den Rechtswalzer. Vor den Toren der Hofburg das obligatorische Pfeifkonzert. Wiens Linke zeigte wieder Flagge gegen die Freiheitliche Ausländer-Ausgrenzungspolitik. Dazwischen ein Großaufgebot der Polizei, die Innenstadt quasi im Ausnahmezustand.

Seit 2008 findet dieses Links-gegen-rechts-Spektakel statt. Viel haben die Proteste nicht bewirkt. Ein Ziel der Demonstranten, die Burschenschafter aus der Hofburg zu vertreiben, wurde verfehlt. Da hat selbst eine rot-grüne Resolution im Wiener Gemeinderat ihre Wirkung verfehlt. Das internationale Vernetzungstreffen von Rechtsextremen schade dem Ruf Wiens, hieß es. Die Aufforderung zum Rauswurf blieb ungehört. Man könne einer politisch legitimierten Partei die Hofburg nicht verwehren, lautete die Antwort.

Ein Nutznießer dieses Spektakels ist Freiheitlichen-Chef Heinz-Christian Strache. Alle Jahre wieder schlüpft er in die Opferrolle und empört sich über "linke Krawallmacher".

Auf Dauer ermüdet so ein Theater.