So oder so? Wie wichtig ist’s wirklich?

Im Geschäftsleben gibt es die, die schnell eine Entscheidung nach der anderen treffen, die zackig und zügig agieren, die reagieren und ermöglichen. Sie haben das Ganze im Blick, haben die nötigen Informationen parat, können das Risiko gut abschätzen und sind noch dazu mutig. Sie scheuen nicht davor zurück, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen.

Und es gibt die, die notorisch alles zurückhalten, die sich drücken, nicht entscheiden wollen, können oder sich einfach nicht trauen. Die zögern und zaudern, bis die Entscheidung entweder obsolet geworden ist oder sich so massiv aufdrängt, dass es sowieso keine andere Möglichkeit mehr gibt. Mit allen Nachteilen, die ein solches Nicht-Agieren mit sich bringt: Wer nicht entscheidet, blockiert. Dadurch stockt der innerbetriebliche Prozess, nichts geht weiter, die Firma wird langsam, träge und letztlich unerfolgreich.

In einem idealen Unternehmen gibt es für Entscheider und Nicht-Entscheider einen Platz. Dann sitzen die Macher an den Schaltstellen und jene, die sich lieber anleiten lassen, sind teil des Teams. Die Realität ist aber nur in seltenen Fällen ideal. Und ebenso wenig ideal ist vielfach die Postenvergabe.

Ein Weg für notorische Nicht-Entscheider könnte die 10-10-10-Formel von Suzy Welch sein. Sie fragt: Welche Auswirkungen hat eine Entscheidung auf mein Leben in zehn Minuten? Was wird in zehn Monaten davon noch zu spüren sein? Und wie sehr tangiert diese Entscheidung mein Leben in zehn Jahren?

Die Antworten auf diese Überlegungen können durchaus ernüchternd sein. Und zeigen, dass wir das Hier und Jetzt oft viel zu wichtig nehmen. A oder B ist für das Leben in zehn Monaten oft nur im ersten Moment entscheidend: Viel wichtiger ist, was dann folgt. Mit dem Blick auf Alternativen und Umkehrmöglichkeiten ist das allemal beruhigend.