Rebellen ohne Chance

Sandra Baierl

Sandra Baierl

Rebellen werden aussortiert – aus menschlichen und teamdynamischen Gründen.

von Mag. Sandra Baierl

weil künftig das Team gewinnt

Angenommen, es ist erstrebenswert, eine Karriere zu machen – aus Gründen der Selbstverwirklichung, der Gestaltungsfreiheit, des Geldverdienens –, wie legt man’s strategisch an? Laut und polternd, mit Ellbogeneinsatz und dem rücksichtslosen Vordrängen in die erste Reihe? Oder leise und subtil, schleichend, ohne dabei großes Aufsehen zu erregen? Einblicke in die Chefetagen zeigen: der ungestüme Rebell schafft es nur in wenigen Ausnahmefällen bis nach oben. Rebellen werden im Karriereverlauf in den allermeisten Fällen aussortiert – aus menschlichen, teamdynamischen Gründen. Und weil sie schlicht unerträglich sind.

Das Team gewinnt

Per Definition ist ein Rebell einer, der aufständisch gegen Bestehendes agiert. Der sich gegen die Obrigkeit stellt, sich immer widersetzt. Rebellen sind Aufrührer, Aufständische, Aufwiegler. Im Teamgefüge einer Unternehmung sind das jene Personen, die ständig für Unruhe sorgen und strukturiertes Arbeiten unmöglich machen. Das braucht und will auf Dauer niemand.

Was hingegen gebraucht und gewollt ist, sind Nonkonformisten, die sich von der Masse abheben und völlig neue Sichtweisen liefern. Die an Aufgabenstellungen neu herangehen, schräg denken können, aber trotzdem gesellschaftsfähig sind.

Weil Aufgaben in Unternehmen komplexer werden, der Markt global ist und die Konkurrenz groß, wird das Arbeiten im Team der entscheidende Erfolgsfaktor der Zukunft. Sture Einzelkämpfer, ob im Management oder in der Wissenschaft, werden zunehmend chancenlos. Die herausragende Leistung kommt aus dem Team, zusammengesetzt aus Personen mit unterschiedlichen Charakteren, aus unterschiedlichen Disziplinen. Was sie eint, ist das gemeinsame Ziel. Um dieses zu erreichen, braucht es kein polterndes Gehabe – sondern vor allem soziale Intelligenz.

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