Pioniere sind immer allein

Sandra Baierl

Sandra Baierl

Vorbilder sind gut, beim Betreten von neuem Terrain ist man trotzdem allein

von Mag. Sandra Baierl

Vorbilder

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nie erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren. ( Carl Schurz)

Susie Wolff hat nie angezweifelt, dass sie Rennfahrerin werden kann. Der ältere Bruder, Eltern, die Großväter – alle waren mit dem Motorsport verbunden. Sie wuchs in diese Welt hinein, hat gemacht, was in ihrer Familie am liebsten gemacht wurde – und es gab zu ihrem Glück niemanden, der ihr erklärt hätte, sie könne das nicht.

Vorbild ist ein großes Wort

Wer neues Terrain erobern will, braucht einen Traum. Und ein unverrückbares Selbstvertrauen, das stärker ist als alle Zweifler und ihre vernichtenden Zurufe. Fragt man Managerinnen, warum es so wenige Frauen in Führungsfunktionen gibt, lautet die Antwort oft: Weil die Vorbilder fehlen, die unterstützenden Leitbilder. Da ist was dran. Ein Vorbild ist eine Person, die fasziniert, zu der man aufschaut. Man will so werden wie sie oder so tun wie er. Das spornt an. Vorbilder können Orientierung geben, motivieren. Coco Chanel ist mein Vorbild, weil sie Strahlkraft über den Moment hinaus hat, sie ist im Waisenhaus groß geworden, hat ihren Traum wirklich gemacht, hat Moden überdauert. Auch meine Omas und Mama sind Vorbilder, selbstständige Frauen, immer voll im Leben, nie abhängig. Öffentliche Vorbilder faszinieren, private prägen. Und ja, von ihnen kann man sich einiges abschauen.

Was darüber hinaus aber nicht fehlen darf: Man muss daran glauben, dass so ein Erfolg für einen selbst wiederholbar ist. Und noch mehr als das, muss man sich seinen eigenen Traum schaffen. "Damit man nicht die Parodie eines einzelnen wird, sollte man mehrere Vorbilder haben", sagte Erich Kästner. Damit man neues Terrain beschreiten kann, bleibt nichts anderes übrig, als die Leitfigur irgendwann hinter sich zu lassen. Als PionierIn ist man allein – per Definition.

Kommentare