Trotzdem muss man zusammenfinden. Großzügig - für ein Miteinander der Generationen

von Mag. Sandra Baierl

Die Z sind freundlich aber desinteressiert. Damit müssen die Firmenchefs künftig zurecht kommen.

Während in den Unternehmen immer noch daran getüftelt wird, wie die Generation Y am besten in die betrieblichen Strukturen eingegliedert werden kann, stehen schon die Zs vor der Tür.

Sie, die knapp vor der Jahrtausendwende Geborenen, sollen noch mehr Abgrenzung von Berufs- und Privatleben fordern. Sie sollen mehrheitlich nicht mehr nach Karriere und Verantwortung streben, blockieren lieber nach Dienstschluss den Kontakt des Chefs auf dem Smartphone als erreichbar zu sein und streben nach Sicherheit.

Das alles tun sie aus einem nüchternen Realismus heraus: Sie wissen, dass in den Unternehmen selten die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen, sie glauben den Firmenbroschüren vom freundlichen Arbeitgeber nicht; auf die Versprechungen des Staates – vom Bildungssystem bis zur Gesundheits- und Altersversorgung – können sie nicht zählen. Ihre Einstellung beschreibt Wirtschaftswissenschafter Christian Scholz nüchtern mit: freundlich, aber desinteressiert.

Meine, deine, unsere Welt

Mit diesem Desinteresse müssen die Firmenchefs künftig irgendwie zurecht kommen. Die Zs dringen (wenn sie nicht ohnehin ihr eigenes Ding machen) in eine Arbeitswelt ein, die von den Baby Boomern kreiert wurde. Diese Wirtschaftswelt ist durchaus fehlerhaft, auch nicht besonders menschenfreundlich. Sie ist oft behäbig, bürokratisch und unflexibel – damit tun sich die Jungen schwer.

Trotzdem muss man zusammenfinden. Mit Großzügigkeit und Verständnis für ein Miteinander der Generationen. Die Systemmacher können die neue Generation nicht ausgrenzen. Sonst werden die Jungen die Alten später einmal, wenn sich die Machtverhältnisse verkehrt haben, in ihrem System scheitern lassen. Man trifft sich im Leben immer zwei Mal – beim Hinauf- und beim Hinuntergehen.

u

Kommentare