Geld? Sinn? Wofür arbeiten Sie?

Sandra Baierl

Sandra Baierl

Geld soll kein Motivator mehr sein? Blöderweise ist es die Basis eines guten Lebens

von Mag. Sandra Baierl

Immer weniger Einkommen

Seit Jahren wollen uns Experten und Studien erklären, dass Geld für Mitarbeiter kein Motivator mehr sei. Dass der Sinn der Arbeit immer mehr im Vordergrund stehe. Dass es vor allem den Jungen darum gehe, Spaß und Freude an ihrer Tätigkeit zu haben. Einkommen rangieren in den Umfragen (meist unter Personalverantwortlichen) nicht mehr unter den Top-Motivatoren – es gehe um mehr.

Einspruch.

Geld ist jedem Mitarbeiter wichtig. Es ist die Basis für ein gutes Leben, für den Aufbau einer Existenz und Familie, für Bildung (die eigene und die der Kinder), für gutes Essen, den Urlaub, für Sport, Gesundheit und ein langes Leben. Jeder Mitarbeiter – Vorsicht! Unterstellung! – wünscht sich eine angemessene Bezahlung. Es darf auch lieber mehr als weniger sein.

Es wird weniger

Die Studien über Geld als De-Motivator kommen just zu einer Zeit, in der Unternehmen alles tun, um ihre Personalkosten zu reduzieren. Neueinsteiger werden kurzgehalten, als Praktikanten nicht oder nur gering bezahlt, dann erschreckend niedrig angestellt – die Generation Y ist die erste Generation, die weniger Möglichkeiten, Chancen und Geld haben wird als ihre Eltern. Abteilungen werden zusammengezogen, um Führungs-Zulagen zu streichen. Umsteiger (ob gewollt oder ungewollt) müssen sich oft mit 15 bis 20 Prozent weniger Einkommen im nächsten Job zufriedengeben (jedenfalls ungewollt). Der Markt gibt einfach nicht mehr her – wenn die Arbeitslosenzahlen hoch sind, gibt es immer jemanden, der es billiger macht.

Wo das hinführt? In ein generelles Kaputtsparen. Wenn Unternehmen nicht mehr in Menschen und Mitarbeiter investieren, kriegen sie die Besten nicht. Motivieren sie auch die Bestehenden nicht. Der Rest wird Geschichte sein.

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