Neue Aufsichtsräte am Flughafen

Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Mit der neuen Aufsichtsrätin steigt die Frauenquote am Airport auf 30 Prozent

von Andrea Hodoschek

über die Flughafen Wien AG

TDie beiden größten Aktionäre der Flughafen Wien AG, die Länder Wien und Niederösterreich, nehmen ihr Versprechen, keine unbedarften Politgünstlinge mehr in den Airport zu setzen, offenbar ernst. Bei der Hauptversammlung am 30. April werden vier neue Aufsichtsräte bestellt, die allesamt fachlich gut qualifiziert sind.

Mit der Anwältin Karin Rest kommt eine renommierte Juristin. Rest war am Verfassungsgerichtshof und in der Präsidialabteilung der Wiener Magistratsdirektion, sie soll die Wunschkandidatin von Vizebürgermeisterin Renate Brauner sein. Mit der neuen Aufsichtsrätin steigt die Frauenquote am Airport auf 30 Prozent. Im Kontrollgremium sind bereits Bettina Glatz-Kremsner (Casinos Austria) und Gabriele Domschitz (Wiener Stadtwerke).

Auf der Kandidatenliste steht auch Gerhard Starsich, Generaldirektor der Nationalbank-Tochter Münze Österreich und Chef des Management Clubs. Starsich hat ein Naheverhältnis zur Luftfahrt, er begann seine Karriere im Rechnungswesen der AUA. Für die Vienna Insurance Group (VIG) kommt Robert Lasshofer, Chef der Wiener Städtischen. Neu zur Flughafen-Runde gesellt sich noch der steirische Ex-VP-Landesrat Herbert Paierl. Er ist zwar der einzige ehemalige Politiker, hat aber Managementerfahrung als vormaliger Chef des steirischen Energieversorgers Steweag, war beim Autozulieferer Magna und Vorstand der Unternehmens Invest. Der industriell dominierte ÖIAG-Aufsichtsrat hatte Paierl im Vorjahr als neuen Chef der Staatsholding verhindert, weil er der Wunschkandidat von VP-Chef Michael Spindelegger war.

Drei Aufsichtsräte müssen aus Altersgründen abtreten, sie haben den 70er schon hinter sich: Claus Raidl, Präsident der Nationalbank, Franz Lauer, ehemals Wiener Städtische, und der Immobilienexperte Alfons Metzger. Der Verleger Hans-Jörgen Manstein müsste noch nicht abgehen, will aber freiwillig Jüngeren Platz machen.

Überraschender Abgang im Magna-Imperium: Peter Schönhofer, Finanzvorstand von Magna International Europe und Magna Steyr, trennte sich angeblich auf eigenen Wunsch und einvernehmlich vom Zuliefer-Konzern. Sein Nachfolger in Graz ist Anton Schantl, Executive Director für Finanzen und Controlling. Schönhofer, vor Magna Finanzvorstand bei Siemens Österreich, saß auch im Vorstand der Magna Metalforming. Das ist jene Gesellschaft, deren Tochter Schloss Reifnitz am Wörthersee erstand, sanierte und zum Diskontpreis an Frank Stronach und Freund Siegfried Wolf weiterveräußerte.

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