Wahlverwandtschaften

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Für das goldene Alpin-Trio ist die Wahl-Niederlage kein Thema mehr

von Wolfgang Winheim

über die Kandidaten der Sportlerwahl

David Alaba fehlt nicht nur gegen Russland: Seine Ehrung als Sportler des Jahres, die vor Anpfiff des Brasilien-Matches am Dienstag im Happel-Stadion geplant gewesen war, wurde abgesagt. Laut ÖFB-General Alfred Ludwig habe man in München gar nicht erst um eine Reiseerlaubnis für Alaba angefragt, auch wenn die Knieverletzung nicht so arg ist wie ursprünglich befürchtet. "David soll sich nach der OP ganz in Ruhe auf die Reha konzentrieren."

Was aber treiben die Skistars, die der Bayern-Fußballer bei der Sportlerwahl besiegt hat?

Der nur um eine Stimme geschlagene Marcel Hirscher carvte sich im nördlichsten Teil des hohen schwedischen Nordens unter Scheinwerferlicht für den Slalom-Saisonstart ein, ehe er heute in fünf Auto-Stunden durch Lappland zum finnischen Weltcup-Schauplatz Levi fährt.

Auch Slalom-Olympiasieger Mario Matt übte in Nordschweden – nur mit kurzer Pause, die der Pferdeliebhaber auch dort, wo sich die Rentiere gute Nacht sagen, dazu nützte, um sich mit Rössern zu beschäftigen.

Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer hat daheim in Kärnten die Folgen eines Trainingssturzes an Knie und Wirbelsäule so weit überwunden, dass er nächste Woche nach Calgary fliegen und mit einer Teilnahme an der ersten Abfahrt in Lake Louise spekulieren kann.

Für das goldene Alpin-Trio ist die Wahl-Niederlage kein Thema mehr. Nur Ski-Präsident Peter Schröcksnadel soll auch im so warmen November immer noch das G’sicht einfrieren, wenn er an die Galanacht von Sporthilfe und Sports Media denkt, von denen er selbst vor zwei Jahren für sein Lebenswerk geehrt worden war.

Immerhin gab’s neben Alaba mit der Sporthilfe einen zweiten Sieger. Ihr brachte die Wiener Wahl-Show 110.000 Euro ein, wobei es sich um keinen einzigen Cent aus öffentlicher Hand handelt. Sporthilfe-Chef Anton Schutti legt Wert auf diese Feststellung, zumal gegenteilige Gerüchte die Runde machten. Bei einem der Kritiker, der schon nach der Olympia-Pleite 2012 "um unser Steuergeld" geschrien hat, ergab die Recherche: 53, Frühpensionist, Tennislehrer ...

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