Umsturz in der Macho-Welt
Auch bei Fußball-Sendern stellen immer mehr Frauen ihren Mann.
Die FIFA macht erstmals mit Fatma Samoura eine Frau zum Generalsekretär. Die Senegalesin war bei der UNO. Sie ist von Fußball-Skandalen unbelastet. Und mehr als nur Quotenfrau. Jetzt schon dominiert im Zürcher FIFA-Palast weibliches Personal.
Auch bei Fußball-Sendern stellen immer mehr Frauen ihren Mann. Dienten anfänglich in Italien leicht bekleidete Talkshow-Signorinas nur als – peinlich stummer – Blickfang, so sind heute in den Stadien europaweit Field-Reporterinnen unterwegs. Hierzulande profitieren manche davon, dass sie dank ihrer Väter in Ballnähe aufwuchsen: Wie Puls-4-Lady Julia Kienast, die konträr zum wortkargen Altinternationalen Reinhard Kienast nie Mikrofonscheu zeigt. Oder wie die Tochter von Ex-Rapid- bzw. Austria-Trainer Georg Zellhofer (jetzt Altach). Bei der EM wird Alina Zellhofer mit Krista Inhof und Caroline Pflanzl die bisher größte ORF-Damen-Riege bilden. Constanze Weiss, Tochter des ORF-Altmeisters Erich Weiss, ist für Sky im Liga-Einsatz. Bei ATV bleibt Elisabeth Auer im Gegensatz zu acht gekündigten Sportkollegen auch nach der EM am Ball.
Nur eine Live-Übertragung wurde noch nie einer TV-Frau zugetraut. Nun fällt in Deutschland auch dieses Tabu: Claudia Neumann darf bei der EM für das ZDF Kommentieren. Zum Debüt wurde sie für Wales – Slowakei eingeteilt. Begleitet von Macho-Spott, wonach die Partie ohnehin ein Quoten-Flop sei. Vielleicht erweist sich auch diese Vermutung als haltloses Vorurteil.
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