In Wahrheit sieht die Zukunft hinsichtlich Torjäger ungleich düsterer aus.

von Wolfgang Winheim

über Österreichs Fußball-Zukunft

EM-Panne, Olympia-Pleite und jetzt auch noch für Red Bulls Kicker gestutzte Flügel. Immerhin wird dem ORF der Vorwurf Sportmüder erspart bleiben, dass er nach der olympischen TV-Inflation auch noch zu viel österreichlastigen internationalen Klubfußball zeigt. Denn just für die Euro-League-Gruppenphase, in der Österreich nach Salzburgs unfreiwilliger Übersiedlung in den Trostbewerb gleich mehrfach vertreten ist, fehlen dem Staatsfunk (konträr zu Puls 4 und Sky) die Rechte. Doch angesichts der Inflation an Enttäuschungen wird auch das Spotten fad.

Daher sei nur unkritisch vermutet, dass der Ex-Rapidler Stangl der einzige Red-Bull-Spieler ist, der nach der unglücklich verpassten Champions-League-Qualifikation auch was zu lachen hat. Weil er a) von Teamchef Marcel Koller in den Kader berufen wurde und b) am Scheitern gegen Zagreb schuldlos war, zumal Bullen-Coach Garcia den Koller-Auserwählten nicht einmal für gut genug für die Ersatzbank hielt.

Koller wird, indem er den 24-jährigen Stangl älteren Verteidiger-Kollegen à la Ulmer und Schrammel vorzieht, schon an die Zukunft denken. In Wahrheit sieht diese hinsichtlich Torjäger ungleich düsterer aus. In der Bundesliga-Schützenliste führt mit Oberlin ein Schweizer mit afrikanischen Wurzeln. In der zweiten Leistungsstufe, die auch "Heute-für-Morgen-Liga" genannt wurde, liegen gar vier Ausländer voran. Wer wird dann übermorgen für Österreichs Nationalteam treffen?

Kommentare