Aussteiger, Umsteiger, Aufsteiger

Festzelt, Disco, Würstl und Bier – Marcel Hirscher organisiert am Samstag seinen Fans zuliebe daheim im Salzburger Annaberg ein "Erntedankfest", ehe der vierfache Gesamtweltcupsieger nach der x-ten Ehrung bis zu seinem Start beim Wings-For-Life-Lauf in St. Pölten (3. 5.) untertaucht. Untergangen ist derweil in der öffentlichen Wahrnehmung, ...

... dass sein ehemaliger Ausrüster Blizzard, mit dessen Brettln Hirscher den Einstieg in den Weltcup geschafft hat, wegen zu hoher (= sechsstelliger) Pool-Gebühr beim ÖSV ausstieg und künftig nur noch Ausländer mit in Mittersill gefertigten Produkten ausstattet;

... dass Österreichs Olympisches Komitee auf der Suche nach einem neuen Schneider ist, weil die deutsche Firma Schöffel zwar den Vertrag mit dem Skiverband verlängerte, 2016 in Rio und 2018 in Korea aber keine österreichischen Olympiasportler mehr einkleiden wird;

... dass der ÖSV die für den morgigen 16. April terminisiert gewesene Entscheidung, ob Saalbach oder St. Anton für die alpine Ski-WM 2023 kandidieren darf, auf unbestimmte Zeit verschoben und den Italienern zugesagt hat, Cortinas Kandidatur für 2021 zu unterstützen;

... dass Hermann Maiers Ex-Trainer Andreas Evers, der nach einem Gerichtsprozess zu unfreiwilliger Pause gezwungen war, vom Gesamtweltcupsieger 1980 und jetzigen Liechtensteiner Skipräsidenten Andreas Wenzel als neuer Abfahrtscoach (vor allem für Wenzels Nichte Tina Weirather) engagiert wurde;

... dass Wien künftig zum ersten Mal überhaupt mit einem Wintersportler im Weltcup vertreten sein wird.

Snowboard-Crosser Lukas Pachner, zunächst nur gnadenweise Gasttrainierer im B-Kader und im Februar nach einem Sturz noch schwer k. o. gewesen, qualifizierte sich in einem turbulenten Saisonfinish soeben für den Weltcup 2015/2016.

Neid, der in der Hauptstadt bekanntlich a Luder ist, scheint nicht angebracht. Dem Wiener HTL-Absolventen wurde sein erster Europacupsieg mit 150 Schweizer Franken Veranstalter -Preisgeld honoriert.