Mayer wirbt, Raich startet, Schild schweigt

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Matthias Mayer reiht sich in die Riege prominenter Blauhelm-Träger ein.

von Wolfgang Winheim

über den Ski-Weltcup-Beginn und prominente Blauhelm-Träger.

Nur noch 60 Tage bis zum Ski-Weltcup-Beginn in Sölden. Und nur noch fünf, bis Österreichs jüngster Olympiasieger seinen offiziellen Hauptberuf beendet: Nach vier Militär-Jahren rüstet Matthias Mayer mit 31. August ab. Somit benötigt er noch die amtliche Auslandserlaubnis, wenn er am 28. August (übermorgen) zum Schneetraining Richtung Feuerland düst. Dort carvt Marcel Hirscher seit gestern durch viel Schnee. Am südlichsten Zipfel Südamerikas wird Abfahrts-Champion Mayer den Riesenslalom forcieren – unter Regie eines neues ÖSV-Herrenchefs (Andreas Puelacher), eines neuen Riesenslalom-Verantwortlichen (Florian Raich) und eines neuen slowenischen ÖSV-Spartentrainers (Janez Slivnik). Darüber hinaus verfügt Mayer über einen neuen Kopfsponsor. Als Werbefigur reiht er sich in die Riege prominenter Blauhelm-Träger ein. Damit sind nicht UN-Soldaten, sondern die UNIQA-Langzeit-Testimonials Stephan Eberharter und Benjamin Raich gemeint.

Mayer wirbt, Raich startet, Schild schweigt
APA19964964_25082014 - WIEN - ÖSTERREICH: v.l.n.r ÖSV-Rennläufer, Skilegende Stefan Eberharter, Matthias Mayer und Benjamin Raich am Montag, 25. August 2014, nach einer Uniqa-Pressekonferenz in Wien. FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

Mit Mayer hatte (vergeblich) auch Red Bull spekuliert. Der 24-jährige Kärntner gilt als gute Investition, zumal er – künftig auf drei Hochzeiten tanzend – ein Titelkandidat im Gesamtweltcup werden kann. Wie Ski-Präsident Peter Schröcksnadel ist auch Eberharter überzeugt, dass vor dem „Korporal a.D.“ die Rennwelt noch oft Habtacht stehen wird.

Eberharter (45), stolzer Vater eines fünfjährigen „wilden Buam“, hatte 1999, als der Versicherungskonzern umgetauft worden war, für UNIQA als Erster Pisten-Reklame gemacht. Werbekollege Raich wiederum war der einzige, den der kleine Matthias Mayer einst schriftlich um eine Autogrammkarte bat. „Er hat mir eine geschickt und dazu noch ,Alles Gute für deine Zukunft‘ geschrieben.“ Um die Zukunft des zeitlos freundlichen Raich braucht sich niemand zu sorgen. Mit 36 ist er endlich seine Rückenprobleme los, die ihn seit seiner Jugend begleiteten. Also wird der Gesellschafter des Immobilienunternehmens Raich zuweilen immer noch um Häuser besser sein als manch jugendlicher Torlauf-Konkurrent.

Raich will bei der WM 2015 in Beaver Creek (Colorado), wo er 1999 seine erste Weltmeisterschaft erlebt hat, seine letzte bestreiten. Anders als Raich scheut Lebensgefährtin Marlies Schild vor klaren Aussagen bezüglich Karriere in der Öffentlichkeit zurück. Von der Slalomqueen erfährt selbst der ÖSV erst im Spätsommer, ob sie im Frühwinter mit blauem Slalom-Rennhelm oder nur noch mit Werbekapperl als Benni-Fan im Zielraum zu sehen sein wird.

Kommentare