Gewarnt

Wolfgang Winheim
Wolfgang Winheim über die Sorgen von Griechenland-Kenner Jürgen Macho und seine Warnung an Rapid.
Wolfgang Winheim

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Er ist der einzige österreichische Fußballer, dem der milliardenschwere russische Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch einmal die Hand drückte. Doch Jürgen Macho erlitt schon im ersten Training bei Chelsea einen Kreuzbandriss.

Jürgen Macho ist auch der einzige ÖFB-Tormann mit EM-Erfahrung. Die Diskussionen über die Nummer 1 mit der Nummer 1 in der Nationalelf schienen für lange Zeit mit dem Langen beendet zu sein.

Ein Patellarsehnenriss führte zum nächsten Karriereknick. Macho, 34, ist im Moment vereinslos. So wie seinen ehemaligen Konkurrenten Alexander Manninger und Helge Payer auch.

Tormanntransfers sind generell schwieriger als jene von Feldspielern. Im arabischen Raum, wo viele Stars (siehe Machos 77er-Jahrgangskollege Raúl in Katar) im Finish ihrer Karriere noch einmal abkassieren, darf überhaupt kein ausländischer Tormann verpflichtet werden.

Jürgen Macho hadert weder mit seinem Verletzungspech noch mit den Griechen, obwohl Panionios nach dem Unfall sofort vertragsbrüchig wurde.

Macho flucht auch nicht über die griechischen Hooligans, obwohl er, der ehemalige jugendliche Rapid-Hardcore-Fan, einen Wirbel im morgigen Europa-League-Spiel in Saloniki nicht ausschließt.

Längst polizeibekannt ist die Fan-Gemeinschaft zwischen den Ultras von Rapid und Panathinaikos. Letztere sollen sich schon auf dem Weg von Athen nach Saloniki befinden. Und unsereiner fragt sich, weshalb die um ihre Existenz bangenden Griechen keine andere Sorgen haben als Fußball.

In Wahrheit steigern wirtschaftliche Tristesse und fehlende Perspektiven unter arbeitslosen Fußball-Anhängern noch die Aggression. Verglichen zu ihnen fühlt sich Macho trotz Verletzungspech wie ein Glücksritter. Für seine persönliche Zukunft sieht der g’lernte Rauchfangkehrer auch heute nicht schwarz.

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