Happy Pepi

Die Linzer werden entsetzt aufschreien, aber ich habe bis vor Kurzem noch nie etwas vom Leberkas Pepi gehört.

von Mag. Leila Al-Serori

über den Leberkas Pepi

Die Linzer werden jetzt entsetzt aufschreien, aber ich habe bis vor Kurzem wirklich noch nie etwas vom Leberkas Pepi gehört. Geschweige denn davon, dass er eine oberösterreichische Institution ist, eine gefeierte noch dazu.

Passend zur OÖ-Wahl am Sonntag habe ich mit dieser Bildungslücke nun aufgeräumt, denn den Pepi gibt es seit einem Monat auch in Wien. Über zehn Sorten Leberkäse hat er im Angebot. Klassisch. Mit Käse. Mit Kürbiskernen. Mit Röstzwiebeln. Oder vom Pferd. Das Ganze gibt es in rustikalem, schrecklich verkitschtem Ambiente. Sissi-und-Franz-Josef-Wandbemalung inklusive. Was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Ich wähle ein Mohnflesserl (endlich ein Ort in Wien, wo man das Flesserl auch Flesserl nennen darf) und einen Chili-Leberkäse. Knusprig ist er, mit leichter Schärfe. Deftig, wie es sich gehört. Eine feine Köstlichkeit, die es hier nach Wien geschafft hat. Nahe der Oper und des Karlsplatzes zudem in optimaler Lage für Touristen und Nachtschwärmer. Und um Welten besser als die Supermarktvariante, die ich mir von Zeit zu Zeit genehmige.

Aufgemacht hat der Pepi in Linz vor 25 Jahren, mittlerweile gibt es dort zwei Filialen. Raus aus Oberösterreich, das wurde bereits 2008 versucht: In London wollten die Macher den Leberkäse an den Engländer bringen. Der Versuch scheiterte, die Filiale neben dem Hyde Park musste wieder schließen. In Wien hingegen erlebte der Leberkas Pepi nach der Eröffnung einen regelrechten "Dunkin’-Donuts-Moment". Die Schlangen waren lang, der Hype groß. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt, gut besucht ist er immer noch. Alle paar Minuten wandert während meines Besuchs ein Leberkäse über die "Budl".

Und das, obwohl der Pepi nicht der Erste ist in Wien. Schließlich gibt es den Leberkas Willi auf der Josefstädter Straße seit geraumer Zeit. Aber der Pepi hat halt einen Namen. Sowie rund 80.000 oberösterreichische Wahlwiener, die damit ein Stück Linz nach Wien bekommen haben.

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