Lernen Sie Geschichte ...

Niki Glattauer

Niki Glattauer

Die Geschichte Österreichs ist offensichtlich nicht mehr wichtig genug, um sie in einer NMS/AHS-Unterstufe zu unterrichten.

von Niki Glattauer

über den Lehrplan

... oder auch nicht! Hier ein bemerkenswerter Beitrag zum Thema: "Ich möchte Ihnen in der Beilage einen Entwurf für einen neuen Lehrplan für den Unterrichtsgegenstand "Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung" (Sek I) zur Kenntnis bringen. Laut Information des Ministeriums soll dieser Lehrplan ab dem Schuljahr 2016/2017 in Kraft treten. Aufgrund des knappen Zeitplanes wird es zu diesem Zeitpunkt kein einziges Schulbuch geben, das die LehrerInnen bei ihrer Arbeit unterstützt.

Wir – die österreichischen Schulbuchverlage – haben vor dem Sommer diesen Entwurf erhalten, können aber aufgrund der Approbationsfristen unmöglich bis zum Inkrafttreten entsprechende Unterrichtsmaterialien erstellen, außerdem haben wir keine Ahnung, wie so ein Lehrplan didaktisch umgesetzt werden soll. Abgesehen davon, dass gemäß diesem Lehrplan die Chronologie im Geschichtsunterricht quasi verboten wird, tut es mir persönlich am meisten leid, dass die Geschichte Österreichs offensichtlich nicht mehr wichtig genug ist, um sie in einer NMS/AHS-Unterstufe zu unterrichten.

Dieser Lehrplan sieht vor, dass der Geschichtsunterricht in Form von Modulen abgehalten werden darf, deren Inhalt vorgegeben ist. Damit wird das Prinzip des Rahmenlehrplans zu Grabe getragen. Bei den einzelnen Modulen ist genau angegeben, welche Methoden einzusetzen sind (z. B.: Gattungsmerkmale von Darstellungen herausarbeiten, Arbeit mit Darstellungen für individuelle Orientierung nutzen usw.). Besonders der Aufbau der 3. und 4. Klasse ist so zu gestalten, dass praktisch kein Überblick für Schüler und Schülerinnen mehr möglich ist.

Ich weiß nicht, wer für diesen Lehrplan verantwortlich ist. Das BMBF hüllt sich diesbezüglich in Schweigen. Bei einer Präsentation des Lehrplans im Ministerium wurde dies auf jeden Fall von zwei Herren aus Salzburg (Universität Salzburg und PH Salzburg) vorgetragen. Ich wage mal zu behaupten, dass diese "Unterrichtsanleitung" von Bildungstheoretikern stammt, die keine Ahnung davon haben, was Schüler und Schülerinnen mit 11 bis 14 Jahren leisten und verstehen können."Das lasse ich einmal so stehen. Von wegen "Bildungsreform", meine ich.

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