Toskana

Realitäten: Poufs
Realitäten: Die wöchentliche Kolumne von Ulla Grünbacher.
Ulla Grünbacher

Ulla Grünbacher

Der Sommerurlaub in Italien war einfach zu kurz. Viele Bayern, zunehmend auch Österreicher, lassen sich daher Häuser im (pseudo)-mediterranen Stil bauen. Architekturkritikern lässt das die Haare zu Berge stehen, denn mit den Häusern in der Toskana hat dieser Trend wenig zu tun.

Quadratischer Grundriss, leicht geneigtes Walmdach, Fenster bis zum Boden, großer Wohn-Essbereich, repräsentatives Entree, überdachter Eingang auf Säulen. Diese Grundelemente sind zwar aus dem mediterranen Baustil entlehnt, doch in Summe machen sie das aus, was in Bayern ganze Siedlungen prägt. Kritiker befürchten, dass sie den typischen Baustil, der in die Umgebung passt, verdrängen.

Wenn das Budget für all die Säulen und Erker nicht ausreicht, greifen viele zum Fertighaus, diverse Firmen bieten das Toskanahaus serienmäßig an. Gemeinden kapitulieren ob der Anfragen für den Bau von Toskanahäusern und ändern ihre Bebauungspläne, berichtet die Süddeutsche.

Vor zehn Jahren hat der mediterrane Baustil Einzug gehalten. Kritiker sehen diese Mode nun schwinden, abgelöst von schlichteren Modellen.

ulla.gruenbacher(at)kurier.at

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