Neue Förderung

Die wöchentliche Kolumne von Ulla Grünbacher.
Ulla Grünbacher

Ulla Grünbacher

Wiener ab 65 Jahren, die in keine Pflegestufe fallen, ihre Wohnung aber trotzdem barrierefrei gestalten wollen, können finanzielle Unterstützung beantragen.

von Mag. Ulla Grünbacher

über eine neue Förderschiene für Wiener

Autos, Rasenmäher, Bohrmaschinen – laute Geräusche umgeben uns jeden Tag. Lärm wird als Störfaktor empfunden und der Stress, der dabei entsteht, kann krankmachen. Der Blutdruck steigt, es kommt zu Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. So viel ist bekannt. Neu ist, dass Lärm auch dick machen kann. Wer in der Nähe eines Flughafens wohnt und ständig dem Fluglärm ausgesetzt ist, läuft einer neuen Studie zufolge Gefahr, Gewicht zuzulegen. Mit dem Anstieg des Lärmpegels um fünf Dezibel steigt der Taillenumfang um rund 1,5 Zentimeter, das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern des schwedischen Karolinska-Instituts. Die Wissenschaftler führen das Ergebnis auf die verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen zurück. Aber nicht nur Lärm von lauten Maschinen verursacht Stress. Auch die ständige Geräuschkulisse, das Klappern von Tasten, das Gespräch und die Telefonate der Kollegen im Großraumbüro wirken sich auf Dauer auf das vegetative Nervensystem aus. Je mehr Platz den Mitarbeitern im Büro eingeräumt wird, desto weniger Auswirkungen hat der Lärm.

Zu Zeiten der Großfamilie sind Senioren im Kreis ihrer Familie alt geworden und wurden von ihr betreut. Heute ist das anders. Alt wird man in vielen Fällen einsam, im Pflegeheim oder betreut in den eigenen vier Wänden. Letzteres wünschen sich die meisten Österreicher, ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen zu müssen. Nun wurde eine Förderung beschlossen, die genau das unterstützt. Wiener ab 65 Jahren, die in keine Pflegestufe fallen, ihre Wohnung aber trotzdem barrierefrei gestalten wollen, können finanzielle Unterstützung beantragen. 35 Prozent der Kosten, maximal 4200 Euro, können von Mietern und Eigentümern in Anspruch genommen werden. Die Förderung ist allerdings an Einkommensgrenzen gebunden. Für einen Ein-Personen-Haushalt dürfen 21.581 Euro Netto-Jahreseinkommen nicht überschritten werden. Gefördert wird der barrierefreie Zugang (Rampe, Hebebühne) sowie der Umbau zu einem seniorengerechten Badezimmer. Das Ziel: Älteren Menschen das selbstständige Leben in der eigenen Wohnung so lange wie möglich zu gewährleisten. Die Förderaktion tritt sofort in Kraft und läuft bis 2019.

ulla.gruenbacher@kurier.at

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