Ein Rückblick, der die Austria schmerzt

Peter Schöttel

Peter Schöttel

Die Austria spielte eine schlimme Saison, nur 43 Punkte sind blamabel für die Ansprüche der Violetten.

von Peter Schöttel

über die Bundesliga-Saison

Was bleibt von der Saison 2014/’15, woran werden wir uns erinnern? Beim Meister und Vizemeister war es eine Saison des Umbruchs. In Salzburg hatte Schmidt-Nachfolger Adi Hütter etliche schwierige Situationen zu bewältigen. So verpasste man wieder einmal den Einzug in die Champions League, dazu wurden Leistungsträger wie Mane, Kampl und Alan teuer verkauft. Die Konsequenz aus den talentierten, aber unerfahrenen Nachfolgern waren Punkteverluste. Mein Favorit auf das erneute Double bleiben sie im morgigen Cupfinale.

Der Umbruch fand bei Rapid schon im Sommer statt und wurde durch gelungene Transfers hervorragend kompensiert. Im Europacup und im Cup wurden die Ziele zwar verfehlt, in der Meisterschaft wurden die Grün-Weißen aber immer stärker und sind der verdiente Zweite. Wenn es gelingt, die Mannschaft zusammenzuhalten, folgt kommende Saison ein ernst zu nehmender Angriff auf die Roten Bullen.

Altach etablierte sich sofort als gut organisiertes, erfahrenes und schlaues Team. Höher eingeschätzte Teams wurden vom Aufsteiger verdientermaßen hinter sich gelassen. So wie Sturm Graz, wo unter Franco Foda ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen war. Die Steirer haben interessante, talentierte Spieler, der Kader hat eine gute Altersstruktur und noch Potenzial nach oben.

Beim WAC verhinderte die Auswärtsschwäche eine noch bessere Platzierung, Ried belegte nach total verpatztem Start noch Platz sechs. Aufregend war der Wechsel von Trainers Oliver Glasner, ausgerechnet zum Lokalrivalen LASK.

Die Austria spielte eine schlimme Saison, nur 43 Punkte sind blamabel für die Ansprüche der Violetten. Bevor Thorsten Fink übernimmt, hat die Austria noch die Möglichkeit, eine total verkorkste Saison mit dem Cupsieg und der Europacup-Qualifikation zu retten.

Grödig verkaufte sich heuer definitiv unter Wert. Nur die Siege gegen Admira und Wr. Neustadt verhinderten im Frühjahr den Abstiegsstrudel. Warum Wr. Neustadt absteigt? Nur 29 Punkte, aber 79 Gegentore – das bringt die Zweitklassigkeit. Bald geht es schon wieder mit gleich fünf Europacup-Startern los. Das ist die halbe Liga und sonst nur in der Schweiz zu finden. In Österreich gebührt der Dank dafür Salzburg!

Peter Schöttel ist TV-Experte bei Sky

peter.schoettel@kurier.at

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