Faymann will keine „Langeweile“

Wiener Zeitung ist dem Bundeskanzleramt unterstellt, 2013 war Werner Faymann Kanzler
Der Kanzler befürchtet, dass das Publikum die TV-Duelle im ORF ermüdend finden könne.
Daniela Kittner

Daniela Kittner

Faymann befürchtet, dass "Langeweile" beim Publikum entsteht.

von Dr. Daniela Kittner

über Konfrontationen im ORF

Die Form der Spitzenkandidaten-Konfrontationen im ORF war am Dienstag sogar Thema im Ministerrat. Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger deponierten ihre Skepsis über die geplanten Zweierkonfrontationen, die diesmal aufgrund von sechs Parlamentsparteien auf die stattliche Zahl von fünfzehn anwachsen.

Faymann befürchtet, dass „Langeweile“ beim Publikum entsteht. Launisch fügte der Kanzler hinzu: „Für die Oppositionspolitiker können wir (gemeint: er und Spindelegger) nichts.“ Faymann stellte klar, dass der ORF einlädt, dass aber die Politiker entscheiden, ob sie die Einladung annehmen.

Wie der KURIER berichtete, wären Bürgerforen zu Sachthemen die Alternative zu Zweier-Konfrontationen. Auch am Bürgerforum zur Wehrpflicht hatten Vertreter aller Parlamentsparteien teilgenommen, aber die Diskussion verlief unter Einbeziehung von Publikum und ging mehr in die Tiefe als der übliche 45-minütige Schlagabtausch bei Zweier-Konfrontationen. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos hatte im KURIER gemeint, Bürgerforen brächten den Wählern mehr Information als „Spiegelfechtereien von Politikern“.

Ähnlich äußerte sich gestern ÖVP-Chef Spindelegger: „Wie viele Bürger wollen sich wirklich fünfzehn Konfrontationen ansehen?“ Es müsse sichergestellt werden, dass alle Parlamentsparteien vorkommen, aber „die Art und Weise“ der Konfrontationen sei „noch zu besprechen“.

Faymann will keine „Langeweile“

Die LondonerTimes publizierte einzweischneidiges Kurz-Porträt über Finanzministerin Maria Fekter (Faksimile). Einerseits wird sie als „die mächtigste Frau Österreichs“ bezeichnet, andererseits wird genüsslich ihr Spitzname übersetzt: „Gravel Mary“ (Schottermitzi). Die Times berichtet auch, dass die EU-Beamten ein neues Wort hätten, um zu beschreiben, wie sie von den endlosen Wortsalven der Ministerin niedergeredet werden: „I’m fektered“.

In der Wiener ÖVP zeichnen sich die Konturen für die Nationalratsliste ab. Wissenschaftssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager hört auf. Das gab sie gestern bekannt. Als Spitzenkandidatin wird Gabriele Tamandl von der Arbeiterkammer gehandelt. Der praktische Arzt Erwin Rasinger wird um das Grundmandat im Wahlkreis Süd-West kämpfen. Rasinger: „Ich bin der einzige Freiberufler auf der ÖVP-Liste und bekomme viel Unterstützung.“ In Wien Nord-West wird Justizsprecher Michael Ikrath antreten: „Ich habe mich am Wochenende entschieden, noch einmal zu kandidieren.“ Christine Marek und Franz Windisch sollen über die Landesliste wieder ins Parlament einziehen. Auch an einen Neuzugang ist gedacht – entweder Harald Mahrer von der Julius Raab-Stiftung oder Andreas Ottenschläger, ÖVP-Chef in Wien-Josefstadt. Der Geschäftsführer der ÖVP-Wien, Alfred Hoch, betont, erst im Juni werde die Liste fixiert.

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