Weg von daheim

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Halbtagsschule und Wahlmöglichkeit werden zunehmend zum Auslaufmodell.

von Andreas Schwarz

über das Bildungssystem

Die Kindheit wird verschult“ titelte unlängst die renommierte Frankfurter Allgemeine. Das trifft auch unsere Bildungsdebatte. Es gibt zwar keinen empirischen Beleg, dass Ganztagsschulkinder klüger sind als jene, die mittags heimgehen. Aber der Ganztagsunterricht ab 6 Jahren (!) wird ausgebaut wie Hölle, weil sonst das Leben für berufstätige Eltern zur Hölle wird.

Eh gut und wichtig! Aber was ist mit jenen, die das gar nicht wollen (und anders könnten)? Die mit ihrem Kind nachmittags spielen, es zu Freunden, zum Sport, in den Musikunterricht bringen wollen, die Oma einladen, basteln, lachen, gemeinsam lesen oder gar lernen wollen?

Nicht vorgesehen. Halbtagsschule und Wahlmöglichkeit werden zunehmend zum Auslaufmodell. Motto: Nur ja keine unterschiedlichen Chancen, Gott behüt gar ein Vorsprung von daheim. Also weg von dort, am besten von Geburt an.

Und wie geht’s den Kindern und ihrer Kindheit damit? Aber um die geht es den Ideologen öffentlicher Obhut vermutlich gar nicht.

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