Ohne ihn könnten wir uns nicht abgrenzen und nicht fortpflanzen.

von Guido Tartarotti

über die Frage, wie das Leben ohne Kaffee aussähe (wobei: er weiß es eh).

Und wieder war „Tag des Kaffees“. An solchen Thementagen werden wir ja gerne mit Zahlen versorgt, wie etwa dieser: Der durchschnittliche Österreicher trinkt 2,9 Tassen Kaffee am Tag (die 0,1 Tassen sind vermutlich Verschüttungsverlust und finden sich in Untertassen und auf Hemden). Das heißt, ein Österreicher trinkt in drei Tagen mehr Kaffee als der Autor dieser Zeilen im ganzen bisherigen Leben (nicht jeder verträgt Kaffee).

Wenn man selbst nicht mitspielt, steht man noch staunender vor der absolut entscheidenden Rolle, die der Kaffee im Alltag spielt. Er ist der Treibstoff, mit dem die Gesellschaft läuft. Ohne ihn könnten wir uns nicht abgrenzen („Das ist nicht mein Kaffee“) und nicht fortpflanzen („Kommst du noch auf einen Kaffee mit rauf?“), wir würden, statt „auf einen Kaffee zu gehen“ einfach nur gehen, was fad wäre. Grantige Wiener Kaffeehauskellner hätten keinen Ort zum Grantigsein und wären vielleicht immer fröhlich (nicht auszudenken!). Und Kaffeesudleser und George Clooney müssten sich andere Berufe suchen.

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