Wir haben ja seinerzeit schon nicht verstanden, dass man Superman, Batman & Co. nur unter der Bank lesen durfte.

von Andreas Schwarz

über die Sehnsucht nach Superhelden

Je böser die Zeiten, desto größer die Sehnsucht nach Superhelden, die das Böse besiegen.

Wir haben ja seinerzeit schon nicht verstanden, dass man Superman, Batman & Co. nur unter der Bank lesen durfte. Ihre Abenteuer wurden von Lehrern gerne konfisziert und von Eltern als "Schundheftln" verteufelt. Nur Asterix ging als eine Art Bildungs-Bildlband durch (der erschien immerhin auch auf Latein).

Heute boomen Comics allenthalben: Hollywood und TV haben Avengers und andere Superhelden entdeckt; die Minions, kleine Helden für die Kleinen, fluten die Leinwände und in Accessoir-Form Kinder- bis Badezimmer; Comic-Messen sind Besuchermagneten; und der wahre Fan lebt das Superheldentum in originalgetreuer Verkleidung.

Captain America, einst als Propaganda-Antipode gegen die Nazis erschaffen, hat diese natürlich nicht in echt besiegt. Aber den Glauben daran befördert. Und der kann bekanntlich Berge versetzen. Was Wunder, dass sich heute so viele in die Welt der Superhelden träumen?

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