Smart-Body-Kult

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Er werde makellos – austauschbar zwar, aber herzeigbar.

von Birgit Braunrath

über den modernen Körperkult

Körper? Umgeben von Smart Citys , Smart Homes und Smartphones ist es museumsreif, dass wir unser Ego in nichts Smarterem als einem ungeniert stoffwechselnden Körper spazieren tragen. Zeit, eine Selbstverpackung zu designen, die mehr kann als der Körper, in dem schon unsere Ururahnen, lange vor Einführung des Vierteltelefons, hausten. Machen wir uns den Körper untertan! Er werde makellos – austauschbar zwar, aber herzeigbar.

Im Grunde ist der Körper ja smarter als jedes Zeitgeistgerät, nur leider keine Maschine: Unsere Haut reagiert auf "Soft Touch" sensibler und weniger vorhersehbar als die Scheibe eines Smartphones. Ein Stromkabel als Nabelschnur reicht uns nicht aus. Und da reden wir noch nicht von Botenstoffen, die vor Lachen gleich eine Großration ausschütten, wenn wir ihnen vorschreiben, nach der Pfeife einer praktischen App zu tanzen. Es scheint, als würde jede Zelle machen, was sie will.

Genau dort liegt die Einzigartigkeit begründet. Aber auch der Widerstand, den es zu überwinden gilt , um endlich in einem Smart Body zu wohnen.

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