Das Krokodil war ein früher Kollege von Dr. Worseg.

von Guido Tartarotti

über Schönheitschirurgie bei Elefanten und Menschen.

In seiner herrlichen Geschichte „Das Elefantenkind“ erzählt Rudyard Kipling, wieso die Elefanten Rüssel haben. Ein Elefantenkind, „voll von unersättlicher Neugier“ entkommt nur knapp einem Krokodil, seine Nase wird dabei von diesem aber auf Rüssellänge gedehnt. Die anderen Elefanten wollen auch einen solchen Rüssel haben und lassen sich deshalb ebenfalls vom Krokodil die Nase lang ziehen.

Diese Rüsseldehnung war sozusagen die erste Beauty-OP und das Krokodil ein früher Kollege von Dr. Worseg.

Heute muss niemand mehr an die „Ufer des großen graugrünen grasgrundigen Limpopo-Flusses, der gesäumt ist von Fieberbäumen“, um sich seine Nase oder einen anderen Körperteil dehnen, ziehen, stauchen, botoxen, be- oder enthaaren oder gleich entfernen zu lassen. Die Schönheitschirurgie boomt wie nie zuvor.

Promis, die sich unters Messer legten, erfüllen ja auch einen öffentlichen Zweck: Sie lassen sich das Goscherl aufspritzen – und wir können uns darüber unser Goscherl zerreißen. So hat jeder was davon.

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