Und da sind wir schon beim Problem: Das mit den Wünschen kann sich mathematisch gar nicht ausgehen.

von Andreas Schwarz

über Sternschnuppen und Wünsche

Als Kind lernt man ja, dass am Ende eines Regenbogens ein Topf mit Gold steht. Und dass man sich, wenn man eine Sternschnuppe sieht, etwas wünschen kann.

So gesehen sind die kommenden Nächte ein Dorado für alle, die Wünsche haben. Weil der Perseiden-Regen am Himmel so heftig wird wie selten. Und da sind wir schon beim Problem: Das mit den Wünschen kann sich mathematisch gar nicht ausgehen. Wenn bis zu vier Meteoriten pro Minute zu sehen sind und sich jeder auf jede Schnuppe etwas wünscht – dass der Kanzler weniger selbstgefällig schaut, dass die Österreicher eine klitzekleine Medaille in Rio machen, dass der Rasenmäher des Nachbarn eingeht –, wo soll all das Glück auf einmal herkommen? Außerdem sagt der Österreicher beim Wünschen (etwa im Radio) meist ein wenig ungelenk "ich hätte mir gerne gewünscht" – das ist als Wunsch sowieso ein bisschen zu schüchtern.

Eh besser, es in Sachen Schnuppen mit Nietzsche zu halten: "Wünsche will ich, nichts als Wünsche; und immer anstelle der Erfüllung einen neuen Wunsch."

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