Wettstreit, wer weniger hat

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Täglich erklingen neue "dramatische Appelle" – und verhallen.

von Birgit Braunrath

über die Budget-Bedürftigen

Es herrscht ein Verdrängungskampf auf der Prioritätenliste des Finanzministers. Doch die "dramatischen Appelle" verlieren an Wirkung, weil sie bereits Alltag sind.

Auszug aus der aktuellen Nachrichtenlage: " Kärntens Lage ist dramatisch." Der Bund soll helfen. Man könne ein Bundesland nicht seinem Schicksal überlassen.

Der Bildungsbereich ist chronisch unterfinanziert. Innovative Budgetierungstricks werden fieberhaft gesucht. Man könne nicht auf Kosten der Zukunft unseres Landes sparen.

Die Zwei-Klassen-Medizin wird immer offensichtlicher. Wartezeit auf einen MRT-Termin: bis 14 Wochen; im privaten Bereich 48 Stunden. Man könne nötige Untersuchungen und Geräte nicht durch Sparzwang unzugänglich machen.

Und da reden wir noch nicht von Pflege, Landesverteidigung, Entwicklungszusammenarbeit, Integration, Kultur ...

Täglich erklingen neue "dramatische Appelle" – und verhallen. Irgendwie hat man das Gefühl, dass sich ein Land im Kampf um den ersten Platz auf der Liste der Budget-Bedürftigen selbst krank und kranker redet.

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