Verzicht

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Es gibt auch Formen des Verzichts, die andere bereichern.

von Birgit Braunrath

über das Fasten

Weil „Verzicht“ gerade so en vogue ist. Und weil viele jetzt im Fasten-Endspurt besonders motiviert sind. Und weil das mitunter zu schrägen Sozialphänomenen wie „ Autofasten“ oder „Handyfasten“ führt: Es gibt auch Formen des Verzichts, die andere bereichern.

Ein Wiener verzichtete auf Geschenke zum 70er, forderte aber Freunde und Verwandte auf, zu prüfen, worauf sie verzichten könnten, um Bedürftigen damit zu helfen. Das sollten sie ihm bringen. Dieser Tage lieferte der Mann mehrere Wagenladungen Kleider, Decken, Hygieneartikel und Lebensmittel bei der Wiener „Gruft“ ab, um Menschen, die kein Zuhause haben, etwas Gutes zu tun. Der Verzicht auf die Geschenke hat sich ausgezahlt, der Mann wird den Geburtstag nie vergessen.

Ehrlich: Jeder, der es sehen will, sieht in seinem Umkreis Institutionen, die mit offenen Händen nehmen, worauf andere mit offenen Herzen verzichten: Pflegeheime, Frauenhäuser, Kinderheime ... Nur weil bald Ostern ist und bei vielen „Verzichtern“ die Nester übergehen werden.

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