In Arabien ist ein Schuh, der auf wen geworfen wird, so etwas wie ein gestreckter Mittelfinger.

von Andreas Schwarz

über die Schuh-bedrohte Welt

Der Schuh hat einen schlechten Ruf. Wenn er sprichwörtlich drückt, steht er für Probleme. Wenn man erst hineinwachsen muss, dann fehlt einem noch einiges. Der "g’nagelte" Schuh sagt über seinen Besitzer viel, der ungeputzte auch. In Arabien ist ein Schuh, der auf wen geworfen wird, so etwas wie ein gestreckter Mittelfinger.

Jetzt bedroht der Schuh sogar die Welt. Wie uns eine Ökologin diese Woche in Wien vorrechnete, werden weltweit 24,3 Milliarden Paar Schuhe erzeugt – im Jahr. Das sind 3,3 Paar pro Mensch, vom Baby bis zum Greis. Rechnet man die schuhärmeren Menschen weg, bedenkt man dann noch das Frau-Mann-Gefälle ... – nein, der Ökologin ging’s um was anderes: Schon die Produktion der 24,3 Mrd. Paar belastet die Umwelt (Ledergerbung, Chromsalze usf.), und die Entsorgung erst recht. Das haben wir nicht bedacht.

Keine Schuhe zu tragen, empfahl die Dame aber nicht. Vielleicht, weil das eine Umweltbelastung der anderen Art wäre. Daher ein Tipp: Der Sommer-Sale in den Schuhgeschäften hat schon begonnen.

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