Können wir uns darauf einigen, dass Vergleiche allzu oft schwer hinken?

von Andreas Schwarz

über Haider und Hysterie

War die Hysterie über die Regierungsbeteiligung der FPÖ des Jörg Haider gerechtfertigt, fragt der Chefredakteur des profil diese Woche in einer spannenden Geschichte zum Dritter-wird-Erster-Coup des Wolfgang S. vor bald 15 Jahren. Ja, antwortet einer der damaligen Mahner im Standard, weil man habe den Ungeist der NS-Verharmlosung endgültig zur Strecke bringen wollen – so wie moderate Moslems heute den Irrglauben der IS-Dschihadisten geißeln sollten.

Können wir uns endlich darauf einigen, dass: Haider ein geschickter Spieler war, der mit unlauteren bis dreckigen Mitteln Wählerfang betrieben hat; dass diese aufzuzeigen durchaus journalistische Tugend war; dass ein Übermaß an Aufmerksamkeit den Erfolg der unlauteren Akteure mitbegründet hat; dass das bei jedem Rülpser der Haider-Nachfahren heute noch so ist und totschweigen die größere Strafe wäre; und dass Vergleiche allzu oft schwer hinken, zum Beispiel der von FPÖ-Umtrieben mit dem IS? Was gerade Warner vor NS-Verharmlosung wissen sollten. Danke!

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