Glauben die wirklich, dass wir ihnen das abnehmen?

von Guido Tartarotti

über den österreichischen Wahlkampf

Es gibt Menschen, die legen ihre Urlaube so, dass sie während großer Wahlkämpfe weit weg sind. Die Reisebüros verzeichnen dann erhöhte Nachfrage nach Einsiedler-Ferien in den Bergen Nordportugals, Baikalsee-Kreuzfahrten oder Golfcamps auf dem Mars. Zu deprimierend ist das Niveau im Wahlkampf.

Die Regeln des österreichischen Wahlkampfs gehen so:

1.) Alles, was jemand von einer anderen Partei sagt, ist Unsinn, unverantwortlich, zu teuer und gefährlich für den Wirtschaftsstandort Österreich (ÖVP) bzw. die Arbeitsplätze (SPÖ) bzw. für die Umwelt (Grüne) bzw. die Werte (Stronach) bzw. keine Ahnung, jedenfalls sind wir dagegen ( FPÖ). Das BZÖ sagt auch was, aber niemand hört zu.

2.) Alles, was jemand von der eigenen Partei sagt, ist das Genialste seit der Erfindung des Eislutschers, es sei denn, es kommt von dem Kerl, der mir den Listenplatz streitig macht.

Glauben die wirklich, dass wir ihnen das abnehmen? Glauben die, dass wir sie dafür wählen? Und: Glauben die selber an das, was sie da sagen?

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