Die Kasperln

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Ein lockeres Mundwerk und die berühmte einfache Antwort reichen als Pfeife dieser neuzeitlichen Rattenfänger.

von Andreas Schwarz

über Trump, Johnson & Co.

Nein, noch wollen wir nicht glauben, dass der nächste US-Präsident der mit der gelben Fön-Welle sein wird. Aber vor einem Jahr noch hat auch niemand geglaubt, dass Donald Trump je Kandidat werden könnte.

Der Siegeszug der Populisten rund um den Globus geht einher mit der wachsenden Attraktivität des politischen Kasperls: Trump in den USA, Boris Johnson im britischen Außenamt, Beppe Grillo bald auf dem Regierungssessel in Rom – ein lockeres Mundwerk und die berühmte einfache Antwort reichen als Pfeife dieser neuzeitlichen Rattenfänger.

Joachim Gauck ist das Gegenteil des Harlekins. Der deutsche Präsident und einst glühende Anhänger von Volksabstimmungen hat sich jetzt aufgrund "einiger Erfahrungen" gegen Referenden auf nationaler Ebene ausgesprochen. Die meisten politischen Fragen seien zu komplex für einfache Antworten. Recht hat er! Es reicht, sich mit Clowns demokratisch auseinandersetzen zu müssen, wenn sie gewählt werden. Dass sie Völker per Abstimmung ins Unglück springen lassen, sollte ihnen nicht auch noch zugebilligt werden.

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