Augenauswischerei

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Das österreichische Tabakgesetz auf den Punkt gebracht: großes Regelwerk, kleine Wirkung.

von Birgit Braunrath

über die Nichtraucher-Regelung

Jetzt ist wissenschaftlich belegt, was ohnehin jeder weiß, der ab und zu ein Lokal besucht: Der „Nichtraucherschutz“ in Österreichs Gastronomie funktioniert nicht. Der Grund dafür ist wenig überraschend: Der gesundheitsgefährdende Ultrafeinstaub hält sich nicht an die ihm zugewiesenen Grenzen zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich. Denn Ultrafeinstaub passt, wie der Name schon sagt, auch unter geschlossenen Türen durch. Wobei zahlreiche Gastronomen bereits die Existenz einer offenen Türe für ausreichend halten, dem Gesetz Genüge zu tun. Das österreichische Tabakgesetz auf den Punkt gebracht: großes Regelwerk, kleine Wirkung. Oder, wie es der Umweltmediziner, der die Studie leitete, auf Fach-Wienerisch ausdrückt: „Eine Augenauswischerei.“

Eine Augenauswischerei – besonders treffend in Zusammenhang mit Feinstaubbelastung – ist die österreichische Form von „So-als-ob“: Man tut so, als würde man etwas tun, will aber niemandem wehtun, und daher tut sich unterm Strich gar nichts.

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