Heute ist Essen Religion: Entweder man kocht auch zu Hause wie einst Bocuse oder wenigstens wie Alex und Andi

von Andreas Schwarz

über Essens- und Fasten-Trends

Früher war Schweinsbraten, Paprikahenderl, ein gemischter Salat und hie und da von all dem eine Pause, was man Fasten nannte. Wo Letzteres aus religiösen Gründen geschah, erfanden findige Mönche das beste Bier, um über die Runden zu kommen.

Heute ist Essen Religion: Entweder man kocht auch zu Hause wie einst Bocuse oder wenigstens wie Alex und Andi; oder man fastet Namen-gläubig nach Low Carb, Detox, Chrono (lange Ess-Pausen, vor allem Nachts, s. Mein Sonntag). Jüngster Trend: "Le Forqing", essen nur mit der Gabel. "Le Forqing upside down", essen mit dem Gabelstiel statt mit den Zinken, kommt bestimmt noch. Löffel mit Loch auch.

Böse Zungen behaupten ja, die Essens-, Diät- und Fastentrends lösen einander so schnell ab, weil sie sich so rasch als für die Fisch’ erweisen. Aber so etwas sehen zum Beispiel missionarische Veganer, die nur handgestreichelten Salat und Seidentofu speisen (obwohl: Seide = Raupe = pfui!), als Blasphemie – apropos Religion.

Daher: Essen und essen lassen, jeder wie er mag. Und Mahlzeit, auch in der Fastenzeit!

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