Jö schau, eine Vanilleduftkerze in Mops-Form!

von Guido Tartarotti

über "Entscheidungsmüdigkeit" und Verführung.

Wieso liegen die Impulskauf-Produkte im Supermarkt immer bei der Kassa? Warum finden wir in Möbelhäusern ganz am Ende der Reise durch die Regal-Straßen so viele unnütze Verlockungen („Jö schau, eine Vanilleduftkerze in Mops-Form!“)? Weil wir da, sagen Psychologen, von den vielen Kaufentscheidungen schon ermattet sind und unsere Widerstandskraft nachlässt.

Verantwortungsträger wie US-Präsident Obama oder Facebook-Chef Mark Zuckerberg begründen, so berichtet die New York Times, mit der Angst vor dieser „Entscheidungsmüdigkeit“ ihren berüchtigt faden Kleidungs- und Ernährungsstil: Sie wollen ihre Entscheidungskraft nicht an unwichtige Entscheidungen vergeuden. Dieser Effekt betrifft auch die Moral, schreibt die Zeitung: Am Abend, geschwächt von den vielen Entscheidungen des Arbeitstages, waren Versuchspersonen eher bereit, Versuchungen nachzugeben .

Was lernen wir daraus? Wählen gehen immer in der Früh. Und falls Verführung droht: fad anziehen. Sonst wacht man leicht mit Vanillemopsduftkerzen auf.

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