Klimaveranlagung

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Er dreht die Klimaanlage auf Kühlschrank, sie dreht durch.

von Birgit Braunrath

über die Klimaveranlagung

Temperaturwiderstand" ist dieser Tage weniger ein physikalischer als ein zwischenmenschlicher Wert. Im Auto, im Hotelzimmer, im Büro – jeder kennt die klassische Mann-Frau-Szene: Er dreht die Klimaanlage auf Kühlschrank, sie dreht durch.

Dank der Fachzeitschrift Nature Climate Change kennen wir jetzt den Grund für die darauffolgende Mann-Frau-Eiszeit: Eine Studie zeige, dass die Raumklimatisierung fast überall für Frauen zu niedrig eingestellt sei, weil sie sich am Stoffwechsel eines Durchschnittsmannes orientiere. Der lebe gut bei 22 Grad, während Durchschnittsfrau 25 Grad brauche.

Damit wäre wissenschaftlich geklärt, dass Frau nicht auf Dramaqueen macht, sondern tatsächlich friert. Aber wo liegt die körperliche Ursache? – Und jetzt kommt das dicke Ende: Frauen haben den höheren Körperfettanteil, daher dringt bei ihnen weniger Körperwärme bis zur Haut durch. Danke, das verlagert den Disput nur auf eine andere Ebene: Wenn Frau jetzt wärmer dreht und Mann erwidert: "Du bist zu fett", wird das den Bürofrost nicht lindern.

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