Kalorienbombenanschlag

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Um die Kalorienzufuhr muss man sich ja bei uns keine Sorge machen. Und wenn, dann umgekehrt.

von Birgit Braunrath

über den heutigen "Welternährungstag"

Gut gefrühstückt? Ausreichend Vitamine, Ballaststoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zugeführt? Um die reine Kalorienzufuhr muss man sich ja bei uns keine Sorge machen. Und wenn, dann eher umgekehrt. Weil doch überall „Kalorienbomben“ und „Anschläge auf die Figur“ lauern – welch sagenhaft dumme Ausdrucksweise angesichts von Millionen Hungernder durch Kriege.

Willkommen am „ Welternährungstag“ – eigentlich auch ein seltsamer Ausdruck, wenn man bedenkt, dass nur ein Teil der Welt ernährt wird, während ein anderer hungert. Doch der aktuelle „Welthungerindex“ (ein sagenhaft zynisches Wort, wenn man die Augen eines hungernden Kindes sieht) gibt Anlass zum Feiern: „Nur noch“ 795 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht. Es sterben zwar immer noch Tausende Menschen pro Tag an Unterernährung, die Mehrzahl von ihnen Kinder unter fünf, aber es werden weniger.

Gut. Zumindest aus Sicht der Satten. Für die Hungernden ist das keine gute Nachricht. Denn gut ist bei dem Thema noch lange nicht gut genug.

Kommentare