Kaisers neue Haare

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es ist gut, dass sich Trump nicht um die römische Kaiserwürde bewirbt.

von Guido Tartarotti

über Trumps Spiegel.

Im sogenannten Alten Rom war es üblich, die Frisur des Kaisers nachzuahmen. Trug der Kaiser Stirnfransen, bürstete sich der Römer die Haare nach vorn, ließ sich der Kaiser Löckchen drehen, ringelte auch der Römer seine Haare ein, gefiel sich der Kaiser mit Vollbart, ließ auch der Römer sein Gesicht bewalden. Dahinter steckte nicht nur Mode, sondern man wollte auch Ergebenheit demonstrieren. Da zu manchen Zeiten die Kaiser im Monatstakt ernannt und wieder ermordet wurden und manchmal mehrere Kaiser gleichzeitig berufstätig waren, konnte das für die Römer Stress bedeuten, sie mussten sich ständig neu frisieren, Bärte rasieren und wieder wachsen lassen.

Insofern ist es gut, dass sich Donald Trump nur um die US-Präsidentschaft bewirbt und nicht um die Kaiserwürde – das ganze Land hätte einen vier Jahre dauernden „bad hair day“.

Trump ist ein klassischer Narzisst, der sich selbst gern anschaut, sagen Psychologen. Und er hat besonders viele Spiegel zu Hause, sagt sein Ex-Butler. Mut zum flexiblen Umgang mit der Realität hat er ja immer gehabt.

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