Ja, nein, vielleicht?

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Was hat Schottland nach der Scheidung vor?

von Guido Tartarotti

über das Referendum

Damals, in der Unterstufe, war das kompliziert: Man schrieb einen Zettel "Willst du mit mir gehen?" und Kästchen zum Ankreuzen: Ja, nein, vielleicht, weiß nicht, hab’ Angst. (Wobei "Ja" in Wahrheit vielleicht bedeutete, "Vielleicht" aber nein.) Die Schotten haben es einfacher, sie müssen nur "Ja" oder "Nein" ankreuzen, wobei "Ja" in Wahrheit "Nein" bedeutet, nein zu England.

Die möglichen Folgen einer Trennung sind durchaus interessant: So könnte es sein, dass Schottland dann nicht mehr Mitglied der EU ist, sehr wohl aber sein Territorium.

Jetzt fragen sich natürlich alle: Was hat Schottland nach der Scheidung vor? Vermutlich viel nachdenken, sich mit anderen treffen, einmal ganz verrückte Sachen machen, abends lang aufbleiben, barfuß im nassen Gras tanzen, die Wohnung neu ausmalen, einen Töpferkurs im Waldviertel belegen, vielleicht sogar aussteigen, ganz neu anfangen, ans Mittelmeer übersiedeln. Und England? Das muss sich trösten: Schottland hat Sie ja gar nicht verdient. Das sehen die Schotten übrigens auch so.

Kommentare