Wir brauchen uns nicht mit Kübeln von Eiswasser zu übergießen.

von Andreas Schwarz

über Stars und unsereiner

Die Welt besteht aus etwa 8 Milliarden eher unprominenten Erdlingen, ohne die sie nix wär’. Und aus ein paar Stars, die scheinbar die Welt sind. Weshalb Erstere alles dran setzen, Letzteren nahe zu sein. In echt, oder wenigstens auf deren Spuren.

In Wien herrscht daher angeblich Trauer: Die Hand- und Fußabdrücke von Franz Klammer & Co. – die von Hollywood abgekupferte und ein wenig grindige "Straße der Sieger" – werden just in der neuen Fußgängerzone der Mariahilfer Straße keinen Platz mehr haben.

Vor der Oper wieder stehen Hunderte Wiener und Touristen mit zum Dach gereckten Kopf, um ein bisserl Tom Cruise zu erspähen, der dort einen Stunt dreht. Den Film wird kaum wer sehen wollen, aber der Cruise leibhaftig, hallo!?

So ist das Leben: Würde unsereiner seine Füße in frischen Straßenzement pressen oder erklömmen wir das Dach der Oper, käme allenfalls die Polizei. Aber als Trost bleibt uns: Wir brauchen uns nicht mit Kübeln von Eiswasser zu übergießen. Und wir sind die mehreren.

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